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Archiv



Illustrations-Workshop mit Barbara Nascimbeni

Sonstiges Projekte

Kennen gelernt habe ich Barbara Nascimbeni 2002 in Tansania. Sie hatte über eine Freundin erfahren, dass ich in Dar-es-Salaam lebte, wußte von meinen Büchern, den Straßenkindern und kontaktierte mich nun, um sich mit mir zu treffen. Aus dieser Begegnung wurde Freundschaft! Die Situation der Straßenkinder ging Barbara sehr nahe und in den folgenden Jahren, wenn immer wir uns in Deutschland oder auf Skype trafen, kamen wir darauf zurück. Als ich Barbara von meiner Geschichte Wenn der Löwe brüllt erzählte, sagte sie spontan, dass sie sie gerne illustrieren würde. Obwohl wir noch keinen Verlag für die Geschichte hatten - sie handelt von einem Tag im Leben von zwei kleinen Straßenjungen - machte Barbara sich an die Arbeit.

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Kinderbuch-Preis der Ausländerbeauftragten des Senats Berlin, 1994

Auszeichnungen

Andere Kulturen verstehen

"Andere Kulturen verstehen" - so lautete das Thema des Kinderbuchpreises, den die Ausländerbeauftragte des Berliner Senats, Barbara John, für 1994 ausgeschrieben hatte.

Als ich von Barbara John einen Brief in Tansania - wo ich gerade lebte - erhielt und erfuhr, dass ich zu den Preisträger:innen gehörte, war die Freude groß!

Die Preisverleihung fand am 25. November 1994 im Werkstatt der Kulturen in Berlin statt.

Zusammen mit Werner J. Egli ("Der Adler und sein Fänger") und Yüksel Pazarkaya ("Kemal und sein Widder"), gehörte ich mit meinen Büchern "Sombo, das Mädchen vom Fluss" und "Wie der Fluss in meinem Dorf (Verlag Beltz & Gelberg) zu den drei Preisträgern.

In ihrer Rede zu mir, zitierte Barbara John diese Passagen aus meinem Brief an sie:
"An das Wandern zwischen den Kulturen habe ich mich gewöhnt. Jugendbücher, die Verständnis für andere Kulturen wecken, sind mir deshalb ein besonderes Anliegen ... " . - "Als Kind habe ich mich oft darüber geärgert, dass fremde Kulturen in Jugendbüchern entweder als exotisch oder als Kulisse für den weißen Helden oder ganz einfach lächerlich gemacht wurden."

Hier ein Auszug aus der Rede von Barbara John:
"Nasrin Siege, im Iran geboren, seit 1983 fast ununterbrochen in Tansania oder Sambia, schreibt anders - ernster, realistischer, distanzloser. Das ergibt sich schon aus der Perspektive: Die Ich-Erzählerin Sombo ist zwölf, dreizehn Jahre alt, also in einer problematischen Reifungsphase. Sie bemüht sich um Genauigkeit und Ehrlichkeit, nicht um Effekte. Die Ausdrucksweise ist schlicht; kurze, leicht überschaubare Sätze prägen den Stil. Beide Erzählungen sind durch die gemeinsame Hauptfigur miteinander verbunden, aber auch allein verständlich." ... " ... Das Buch ... besticht durch seine Menschlichkeit. Es harmonisiert nicht; aber es malt auch kein Horrorbild; es zeigt die Welt in kräftigen Farben, mit Licht und Schatten. Dabei kommt es auf weite Strecken ohne Sensation aus. Das Einfache, nicht das Simple, ist ein Wesens- und Qualitätsmerkmal des Kinderbuches. Je älter die Leser werden, umso mehr kann ihnen eine komplexe Darstellung zugemutet werden ..."


Das Projekt im Dorf Ambohimandroso

Projekte

Im Januar 2006 begann ich mit der Beratung und der finanziellen Unterstützung - durch Hilfe für Afrika e.V. - einer Initiative der Bewohner des Dorfes Ambohimandroso. Der folgende Text bezieht sich auf den Zeitraum 2006 bis 2009.

I - Das Schulprojekt:

Das Dorf liegt auf einem der vielen Hügel Antananarivos. Hier gibt es viele schulpflichtige Kinder, die nicht in die Schule gehen, da sie keine Geburtsurkunden haben. Um ihren Kindern eine Primarschulsausbildung zu ermöglichen, hat eine Gruppe der Eltern die Initiative unternommen und ein kleines Schulgebäude gebaut. Das Grundstück hat einer der Dorfbewohner zur Verfügung gestellt. Ermutigt durch die Unterstützung von Seiten des deutschen Vereins und nach vielen Gesprächen, haben die Eltern sich die Geburtsurkunden ihrer Kinder besorgt und aus der Grundschule ist eine Vorschule geworden. Die Eltern zahlen einen kleinen monatlichen Beitrag und finanzieren so einen Teil des Lehrergehalt. Den anderen Teil und die Kosten für das Schulmaterial finanziert Hilfe für Afrika e.V.

Der weitere Beitrag von Hilfe für Afrika e.V.

Hilfe für Afrika wird die Vorschule bis Januar 2008 finanzieren und gleichzeitig versuchen, eine im Lande stationierte Hilfsorganisation für die langfristige Beratung und Finanzierung der Schule zu gewinnen.

II - Das Ausbildungsprojekt:

In Ambohimandroso lebt eine große Zahl von jungen Erwachsenen, die den Wunsch haben, neben der Landwirtschaft ein Handwerk zu erlernen. Sie haben, zusammen mit der oben erwähnten Elterngruppe ein eigenes Projekt ins Leben gerufen:

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Tipp der Woche - Der Honigvogel

Resonanz

Tipp der Woche: Geschichten über Kinder in Afrika

Von Catrin Frerichs vom 09.10.2016 / Weser Kurier

Der Honigvogel - Geschichten aus Afrika von Nasrin Siege (Text) und Barbara Nascimbeni (Illustration), Razamba-Verlag, Frankfurt am Main, 2016, 78 Seiten, 13,90 Euro, für Leser ab sieben Jahren (Razamba Verlag, dpa)

Wie geht es eigentlich anderen Kindern auf der Welt? Was erleben sie, wovon träumen sie? Davon handelt das neue Buch „Der Honigvogel“ von Nasrin Siege. Darin erzählt sie in zwölf Geschichten von Abdi, Eyub, Beti und anderen Kindern aus Afrika. Obwohl sie auf einem anderen Kontinent leben, ähneln sie den Kindern in Deutschland in ihren Gefühlen und Wünschen. Auch sie freuen sie sich über ein neugeborenes Tierkind oder bekommen bei Hunger schlechte Laune.

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TOGETHER!

Projekte

Seit 2012 unterstütze und engagiere ich mich in der jungen äthiopischen NRO TOGETHER!, die wir – eine Gruppe von Äthiopiern und Deutschen in Addis Abeba - ins Leben gerufen haben und die im März 2013 offiziell registriert wurde.

Seit März 2013 unterstützt Hilfe für Afrika e. V. die NRO auch finanziell.

Für die Jahre 2013 – 2015 möchten wir im Rahmen unseres Projektes die Chancen von sehgeschädigten Menschen in Rehabiltation, Bildung und Beruf in Äthiopien wesentlich verbessern:

Das Projekt beruft sich auf die gleichen Rechte aller Menschen auf Bildung, Beteiligung, Arbeit und gesunde Entwicklung. Blinde Menschen in Äthiopien erfahren, aufgrund ihrer eingeschränkten Sehfähigkeit, fast durchgängig Marginalisierung und Benachteiligung. Viele von ihnen leben in großer Armut.
Auffallend ist in dieser Bevölkerungsgruppe die hohe Motivation etwas zu lernen, um dem Kreislauf von Behinderung und Armut zu entrinnen.

TOGETHER! möchte Menschen mit Sehbehinderung durch verschiedene miteinander verknüpfte Projektkomponenten hierbei praktisch unterstützen und mit ihnen neue Persepktiven schaffen.

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Ein Löwe namens Hunger

Resonanz

Ein Löwe namens Hunger , von Anne Spitzner/Librikon.de

Nasrin Siege / Barbara Nascimbeni: Wenn der Löwe brüllt

Wenn der Löwe brüllt, haben die Kinder Hunger. Doch anders als die meisten Kinder hierzulande haben Bilali und Emanuel, die beiden Hauptfiguren dieses Buches, kein Essen, um den Löwen zufriedenzustellen – Emanuel und Bilali sind Straßenkinder in einer namenlosen afrikanischen Stadt. Wenn für sie der Löwe brüllt, müssen sie betteln gehen oder hart arbeiten, und dabei begegnen ihnen nicht nur freundliche Menschen, sondern in der überwiegenden Mehrheit unfreundliche Zeitgenossen und sogar Diebe, die ihnen ihr hart verdientes Geld gleich wieder wegnehmen.

Dass diese Geschichte nicht nur traurig ist, verdankt sie dem unerschütterlichen Optimismus ihrer beiden Protagonisten, die sich weder vom Hunger noch vom Elend unterkriegen lassen, sondern unbeirrt weiter von einem besseren Morgen träumen. Aber den größeren Verdienst an der trotz der traurigen Umstände vorhandenen Fröhlichkeit der Geschichte haben eindeutig die bunten Bilder von Barbara Nascimbeni, auf denen es so viel zu entdecken gibt, dass man schon mal vergessen kann, dass man eigentlich gerade zwei hungrigen Kindern durch die Straßen folgt.

„Wenn der Löwe brüllt“ ist eine schöne Möglichkeit, den hiesigen, mehr oder weniger verwöhnten, im Vergleich mit Bilali und Emanuel jedoch recht glücklichen Kindern klarzumachen, dass es andere auf dieser Welt gibt, denen es nicht so gut geht wie ihnen.

Und trotz dieser wichtigen Botschaft sind Emanuel und Bilali keine kleinen Moralapostel mit erhobenem Zeigefinger, sie sind und bleiben Kinder, die lachen, spielen und herumtollen – Kinder, deren ständiger Begleiter ein Löwe namens Hunger ist.


Sombintsombim-piainana malagasy / Madagaskar - Tage unseres Lebens

In anderen Sprachen Projekte Anthologien

In dem zweisprachigen Buch (Madagassisch und Deutsch) erzählen acht jugendliche Autor*innen und eine Illustratorin Geschichten aus ihrem Leben im Armenviertel Antohomadinika in Antananarivo (Madagaskar). Es ist 2006 in Madagaskar, im Rahmen einer Schreibwerkstatt mit Jugendlichen entstanden. 2007 haben wir es, finanziert von Hilfe für Afrika e.V. , veröffentlicht. Unsere Kooperationspartner waren ATD Vierte Welt/ ATD Quart Monde Madagasikara und die Bibliothek „Fanovozantsoa Joseph Wresinski“ Antohomadinika. Das Buch ist in der Bibliothek in Antohomadinika erhältlich. Der Erlös aus dem Verkauf wird für aktuelle Anschaffungen der Bibliothek verwendet.
Hier kommen Sie auf die Seite von ATD-Deutschland und zu meinem Artikel zum Buchprojekt.

Das Buch der Jugendlichen aus dem Armenviertel ist seit dem 1. Juni 2007 auf dem madagassichen Buchmarkt!

„Wieviele Bücher haben Sie geschrieben?“ – „Wie lange schreiben Sie an einem Buch?“ – „Was bringt Sie auf das Thema von einem Buch?“ … Solche und andere ähnliche Fragen kennt wohl jeder Autor, der vor einer Gruppe von Kindern aus seinen Büchern gelesen hat. Auch mir wurden sie oft gestellt, aber eher in den Klassenzimmern in Deutschland, Schweiz und Österreich, den Ländern, in denen ich aus meinen Büchern gelesen habe.

Diesmal – im Juni 2005 – wurde ich von ca. zwanzig madagassischen Jungen und Mädchen befragt. Wir saßen in der damals seit kurzem gebauten Bibliothek „Fanovozantsoa Joseph Wresinski“, die sich in Antohomadinika, einem der ärmsten Wohnviertel Antananarivos, befindet. Der Weg zur Bücherei hatte mich an ärmliche Hütten vorbeigeführt, die sich links und rechts an einen kleinen schmutzig-grünen Kanal befanden, in dem sich der Unrat und das Abwasser sammelt. Hier, inmitten von Staub und Abfällen, spielten kleine Kinder, nicht weit von einem Müllberg, in dem eine junge Frau mit einem Baby nach etwas Nützlichem wühlte.

Immer noch mit den eben gesehenen Bildern der großen Armut vor Augen, saß ich nun in dieser kleinen Bibliothek, schaute auf die halbvollen Regale und ließ mir von den stolzen Jugendlichen erzählen, wie sie mit Hand angefaßt hatten am Bau ihrer Bücherei.

Und dann kamen ihre Fragen an mich, der Autorin aus Deutschland. Immer wieder schnellten ihre Hände in die Höhe. Als ich ihnen erzählte, dass ich als ca. Zehnjährige angefangen hatte zu schreiben, erfuhr einige von ihnen ebenfalls schrieben. Ein Junge zeigte mir die ersten 25 Seiten seines Theaterstücks und ein Mädchen fragte, wann ich denn wiederkommen würde, denn sie hätte auch eine Geschichte geschrieben … Und irgendwann war die Idee vom eigenen Buch da, das sie alle mit ihren Geschichten füllen wollten. Dass ich wiederkommen würde, war danach keine Frage mehr.

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NASRIN SIEGE